Die Dichterin Gertrude Urzidil (1898-1977) zwischen Prag und New York (Wien 2015)
Gertrude Urzidil, eine in Vergessenheit geratene Dichterin, die das abendländische und jüdische Erbe zu verbinden wusste, sich der Welt Goethes, Lenaus, Mörikes, Stifters, Thoreaus und Whitmans verpflichtet fühlte und die poetischen Koordinaten Natur, Gott und Liebe eigenwillig bestimmte, ist dieses Buch gewidmet. Das Buch beleuchtet ihr Leben in Prag und im Exil in den USA.
Rezensionen
»Während das literarische Werk Johannes Urzidils nicht nur im deutschsprachigen Raum, sondern in Übersetzungen europaweit und in Einzelstücken darüber hinaus bekannt wurde, stand seine Ehefrau Gertrude, geborene Thieberger, mit ihren lyrischen wie mit anderen publizistischen Veröffentlichungen lebenslang im Schatten des prominenten Ehemanns … Grund genug, dass jetzt die Autoren Christiana Puschak … und Jürgen Krämer … eine gemeinsam erarbeitete Biografie zu Gertrude Urzidil vorlegen, die ausdrücklich unter der Perspektive der Frauenbiografieforschung steht. Puschak und Krämer statten ihr 198 Seiten starkes Buch mit 446 Fußnoten … aus, die dokumentarische Details hinzufügen, Quellen benennen und zum Teil auch kritisch werten … Der Rezensent, der selbst noch mit dem Ehepaar in enger persönlicher Verbindung stand, wünscht der ersten Biografie zu Gertrude viele Leserinnen und Leser.«
»Diese erste Biographie … beeindruckt durch die genaue Darstellung, basierend auf vielen Quellen aus Archiven und Bibliotheken.«
»Besser als aus ihren Gedichten … kann man in einer gewissenhaft erstellten Biographie die Persönlichkeit, die vielen Talente, Rollen und Schicksale dieser bemerkenswerten Frau kennen und würdigen lernen. Das Buch ist auch tatsächlich manchen guten Leistungen etwa der rororo Bild-Monographien des Rowohlt-Verlags vergleichbar … das Leben Gertrude Urzidils ist hiermit lückenlos – auch anhand von neu eingesehenen und ausgewerteten Quellen – festgehalten … Dem eingangs formulierten Versprechen, ´den Menschen in seinen Zeitverhältnissen dar[zu]stellen`, tragen Puschak und Krämer Rechnung, indem sie sowohl die Kulisse des deutsch-jüdisch-tschechischen Prags, als auch des multinationalen New York skizzieren und darüber hinaus immer wieder kurze Medaillons der nächsten Weggefährten der Urzidils einschalten (Friedrich Thieberger, Friedrich Adler, Robert Weltsch, Hedda Sauer, Ernst Sommer, Ludwig Winder, Winifred Ellerman-Bryher, Mimi Grossberg, Hertha Pauli u. a. m.), so dass ein wertvoller und darüber hinaus amüsant zu lesender, kleiner Beitrag zur Geschichte der Prager deutschen und der österreichischen Exil-Literatur entstand.«
Lessie Sachs.
Das launische Gehirn
(Berlin 2019)
Hommage an eine großartige Humoristin und melancholische Grüblerin
Mal voller Humor und Selbstironie, mal nachdenklich und melancholisch: Die Gedichte der 1896 in Breslau geborenen deutsch-jüdischen Schriftstellerin Lessie Sachs sind heute zu Unrecht nahezu in Vergessenheit geraten.
Ab 1930 veröffentlichte Lessie Sachs Gedichte und Kurzprosa in renommierten Zeitungen wie der Vossischen, dem Neuen Wiener Tagblatt und dem Simplicissimus. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten zerstörte ihre Hoffnungen auf eine Karriere als Schriftstellerin in Deutschland. 1937 konnte sie mit ihrem Mann, dem schlesischen Pianisten und Komponisten Josef Wagner, und der gemeinsamen Tochter nach Amerika emigrieren. 1944, zwei Jahre nach ihrem Tod, erschien in den USA die Sammlung »Tag- und Nachtgedichte« mit einem Vorwort von Heinrich Mann.
Neben Reflexionen ihres politischen Engagements während der Revolution 1918/19, Erfahrungen aus der nachfolgenden Zeit im Gefängnis und ihrem Erleben des Exils sind es vor allem scharfsichtige Alltagsbeobachtungen, die Lessie Sachs bestechend elegant und pointiert zu Gedichten und Kurzprosa verarbeitet.
Mit diesem Band erscheinen zahlreiche Gedichte und Prosatexte erstmals in Buchform, darunter viele bislang unveröffentlichte aus dem Nachlass. Herausgegeben und mit einem umfangreichen biografischen Porträt versehen von Christiana Puschak und Jürgen Krämer.
Rezensionen
»Dass die Leichtigkeit dieser Sprache hart erkauft ist und die Gedichte über tiefen Abgründen tanzen, eröffnet erst die Lebensgeschichte der Autorin, die Christiana Puschak und Jürgen Krämer in einem detaillierten Nachwort darstellen, das ihre Neuausgabe der Lyrik und Kurzprosa von Lessie Sachs begleitet … Jetzt sind die Gedichte um die Feuilletons und ein vorzügliches Lebensbild ergänzt unter dem Titel „Das launische Gehirn“ abermals greifbar. «
»Das launische Gehirn‹ entreißt Lessie Sachs dem Vergessen und birgt wahre Schätze. Bereits Veröffentlichtes findet sich neben bislang Unveröffentlichtem, thematisch und sehr geschickt miteinander kombiniert und mit einem ausführlichen Nachwort versehen, ist der Band ein wahrer Lesegenuss, den man nicht nur einmal lesen wird.«
Beiträge in Büchern
- Biografische Buchhandlung in: Die Freundinnen der Bücher– Ulrike Helmer Verlag (Königstein im Taunus 2003)
- Etwas in Bewegung setzen. Erika Danneberg 1922 – 2007, edition art & science (St. Wolfgang 2008)
- Eva Kollisch in: Biografien bedeutender Österreichischer Wissenschafterinnen– Böhlau Verlag (Wien 2018)
Kalender “Wir Frauen”
In ihren Beiträgen widmet sich Christiana Puschak Frauen aus Kunst, Kultur & Literatur sowie Wissenschaft und Politik.
- Marie Langer, 2010
- Hilde Marx, 2011
- Mary McCarthy, 2012
- Meret Oppenheim, 2013
- Anna Freud, 2015
- Lou Andreas-Salomé, 2016
- Margarete Mitscherlich, 2017
- Anja Lundholm, 2018
- Maria Lassnig, 2019
- Gerda Lerner, 2020
- Ilse und Helga Aichinger, 2021
Kleines Lexikon im Wir Frauen Kalender
- Trude Berliner
- Alice Droller
- Karina Esche & Dorothea Kromphardt
- Valeska Gert
- Annemarie Hase
- Gussy Holl
- Stella Kadmon
- Resi Langer
- Frauke D. Nees
- Maria Ney
- Hedi & Trudi Schoop
- Lotte Werkmeister
- Marie von Bunsen
- Nathalie Clifford Barney
- Ida Dehmel
- Berta Fanta
- Henriette Herz
- Caroline von Humboldt
- Johanna Kinkel
- Marie Lang
- Sophie von La Roche
- Sabine Lepsius
- Caroline Schlegel-Schelling
- Gertrude Stein
- Marianne von Werefkin
- Berta Zuckerkandl
- Rose Ausländer
- Vicky Baum
- Charlotte Beradt
- Mimi Grossberg
- Alice Herdan-Zuckmayer
- Gertrud Isolani
- Gina Kaus
- Ilse Losa
- Jo Mihaly
- Lucia Moholy
- Hertha Nathorff
- Lisbeth Oestreicher
- Alice Rühle-Gerstel
- Ruth Selke-Eissler
- Anna Siemsen
- Lisa Tetzner
- Adrienne Thomas
- Vally Weigl
- Emmy Ball-Hennings – Annemarie Schütt Hennings
- Elfriede Brüning – Christiane Barckhausen
- Hedwig Dohm – Hedwig Pringsheim – Katia Mann – Erika, Monika & Elisabeth Mann
- Ernestine Freud – Sophie Freud
- Martha Freud – Mathilde Hollitscher
- Mary Higgins Clark – Carol Higgins Clark
- Hannelore Hoger – Nina Hoger
- Karen Horney – Brigitte Horney
- Margarete Kollisch – Eva Kollisch
- Eva Langgässer – Cordelia Edvardson
- Ilona Kronstein – Gerda Hedwig Lerner – Nora Kronstein-Rosen
- Lou Albert-Lasar – Ingo de Croux
- Anna Sofie Moll-Schindler-Bergen – Alma Mahler-Werfel – Anna Mahler
- Lisa Wenger – Eva Oppenheim-Wenger – Meret Oppenheim
- Bertha Schütz-Dillner – Bertha Pauli – Hertha Pauli
- Theresa Pink – Annie Reich – Lore Reich Rubin
- Marga Saß-Heiden – Katrin Saß
- Magda Schneider – Romy Schneider
- Thea Sternheim – Dorothea Sternheim
- Jutta Bauer
- Franziska Becker
- Franziska Bilek
- Tina Brenneisen
- Amelie Glienke
- Katharina Greve
- Eva Herrmann
- Christiane Lokar
- Marie Marcks
- Trina Robbins
- Barbara Yelin
- Florence Henri
- Germaine Krull
- Ré Soupault
- Alice & Charlotte Berend
- Lotte & Ruth Jacobi
- Ilse Heller-Lazard & Lou Albert-Lasard
- Elisabeth, Erika & Monika Mann
- Isabella & Isotta Rossellini
- Virginia Woolf & Vanessa Bell
- Maria Berner
- Käthe Leichter
- Amalie Seidel
- Fanny Bullock-Workman
- Lynn Hill
- Jeanne Immink
- Gertrude Reinisch
- Junko Tabei
- Rahel Hirsch
- Else Kienle
- Gabriele Posanner
- Else Weil
- Charlotte Wolff
- Tania (Karen) Blixen
- Marie von Bunsen
- Charlotte Eberle
- Maria Sibylla Merian
- Freya Stark
- Germaine Tillion